Eine Zeitreise durch die Entstehung und zurück in die Zukunft

  Es begann im Jahre 1989 mit einer Schwangerschaft. In seiner Vorbereitung auf das Race Across America (ein ultralanges Radrennen über rund 5000km und 12 Tagen von der West- zur Ostküste der USA) sorgte sich ein gewisser Johnny G. um seine schwangere Frau. Er wollte die vielen Trainingskilometer nicht zu weit von zu Hause absolvieren und verlegte sein Training in die Garage auf ein umgebautes, stationäres Bike. Das von ihm als „Spinning“ bezeichnete Trainingsformat war geboren (das Baby seiner Frau auch), ebenso wie das gemeinsame Training in Kursen, also Group Fitness, wofür die Anwendung motivierender Musik mit kennzeichnend ist.

Daraus ist mit das beliebteste Kursformat geworden, das inzwischen zunehmend als Indoor Cycling bezeichnet wird. Dabei motivieren ausgebildete Instruktoren ihre Teilnehmer auf Basis der Kombination von Trainingsmethoden und motivierender Musik zu Ausdauerleistungen.

Wie es funktioniert

Diese Ausdauerleistungen werden in der Gruppe auf stationären Indoor Bikes erbracht. Diese Bikes haben normalerweise keinen Rücktritt oder Leerlauf aber eine Art Gangschaltung in Form eines Widerstandsreglers. Dieser bremst die vom Teilnehmer angetriebene Schwungscheibe, die mit entsprechendem Kraftaufwand in Bewegung gehalten wird. Die Technik der Bikes ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Kraft der Pedalkraft in Watt gemessen und auf einem Display angezeigt werden können, ebenso wie Puls, Trittfrequenzen, Distanzen und Komponenten zur Trainingsauswertung (z.B. TSS). Vielfach etablieren sich auch Kursräume mit Leinwand und Beamer, mit den Möglichkeiten zu echten Landschaftsabschnitten oder in virtuellen Welten zu fahren, ebenso wie Teilnehmer in Teams gegeneinander antreten zu lassen. Mehr um ein Miteinander geht es bei Indoor Cycling Events über mehrere Stunden, die sich ebenso große Beliebtheit erfreuen.

Für wen ist Indoor Cycling geeignet ?

Die Ausdauerleistungen auf den Indoor Bikes werden von Einsteigern ebenso erbracht, wie von trainierten Sportlern und zwar meistens in ein und derselben Gruppe. Das liegt daran, dass der Intensitätsgrad individuell eingestellt werden kann und damit jedem Trainingszustand entsprechend angepasst werden kann. Die Beweggründe der TN können daher ganz unterschiedlich sein. Manche wollen Fett verbrennen, manche nur Spaß haben andere den maximalen Trainingseffekt erzielen.

Was sind die physischen und psychischen Effekte ?

Im Indoor Cycling fährt man zwar auf der Stelle, schafft aber locker zwei Erdumrundungen pro Einheit. So lang (95.000 Km) ist nämlich das körpereigene Transportsystem für Nährstoffe und Sauerstoff, das Herz-Kreislauf-System. Genau das wird aktiviert und verbessert sich mit Ausdauersport bereits bei geringen Intensitäten. Als Zusatzeffekt verbessert sich unser Fettstoffwechsel und die Abwehrkräfte, was uns zu mehr Leistungsfähigkeit verhilft. Sogar unser Stütz und Bewegungssystem (Gelenke, Wirbelsäule, Knochen) profitiert von diesen Aktivitäten.

Und wo ein gesunder Körper ist, freut sich auch der Geist in uns (und der Schweinehund ärgert sich), denn die Effekte des Indoor Cycling sind nicht nur körperlicher Natur. Es ist die Einfachheit dieses Trainingsformates (für Teilnehmer) und die soziale Komponente, die zusätzlich zu positiven psychologischen Aspekten führen: Spaß in der Gruppe, motivierende Musik, erreichte Ziele! Kein Wunder, dass bei so viel zusätzlicher Lebensqualität, so viele Menschen ihre pure Freude an diesem Format haben! In diesem Sinne: Keep on CYCLING !